Auf einen Punkt möchte ich hier näher eingehen.
Meist rufen wir unsere Hunde viel zu spät ab, das Rückrufsignal konkurriert mit dem Reiz von Außen. Wird das Signal erst aufgebaut oder ist noch nicht sicher, ist es zielführender, den Hund abzurufen, deutlich bevor er schon das Weite gesucht hat.
Das bringt eine Beobachtungsaufgabe mit sich.
Wenn ein Hund einen für ihn interessanten Geruch wahrnimmt, ändert sich meist auch die Körpersprache.
Das Schnuppern am Boden wirkt plötzlich hektischer, oder der Kopf wird angehoben und der Hund schnuppert in der Luft oder er verharrt kurz und starrt in eine Richtung. Manche Hunde zeigen auch ein Vorstehen. Das ist sehr individuell. Es gilt also, den Hund lesen zu lernen. Das braucht ein paar Situationen, um das richtig einschätzen zu können.
Das Training zur Verhaltensveränderung setzt sich aus drei einzelnen Elementen zusammen:
- mit Managementmaßnahmen (z.B. Schleppleine) wird das unerwünschte Verhalten zunächst verhindert
- die Hunderunden werden aufgewertet durch abgestimmte Beschäftigungsangebote mit der Bezugsperson
- der Rückruf wird neu aufgebaut
Ziel des Trainings ist, das unerwünschte Verhalten durch ein neues Verhalten zu ersetzen. Dies gelingt, wenn der Hund seiner Motivation entsprechend positive Interaktion mit seiner Bezugsperson erlebt. Mit der Schleppleine verhinderst du, dass das unerwünschte Verhalten gezeigt wird, weiter geübt wird und sich festigt.
Wenig bis gar nicht zielführend ist es, das unerwünschte Verhalten zu verbieten. Dein Hund lernt dadurch nur, sich weiter von dir zu entfernen.