von Bettina Rehahn
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22. Dezember 2020
Damit ein Hund ein erwünschtes Verhalten häufiger zeigt, ob spontan oder auf ein bestimmtes Signal, muss ich im Training dieses Verhalten positiv verstärken, dass heißt den Hund zeitnah dafür loben, ihn belohnen. Meistens wird mit Futter belohnt, da man davon ausgehen kann, dass Futter als primärer Verstärker gerne genommen wird, es einfach in der Handhabung ist und in vielen Varianten zur Verfügung steht. Futter belohnt, ohne dass dies vorher geübt werden muss. Es wird also ein Verhalten mit einer für den Hund positiven Konsequenz verknüpft. Dabei ist ist die zeitliche Toleranz der Verknüpfung kurz, ca. 0,8 bis 2 Sekunden. Die Futtergabe setzt also eine gewisse körperliche Nähe zum Hund voraus, wenn man nicht möchte, dass der Hund Futter vom Boden aufnimmt. Der Klicker ist ein s ekundärer Verstärker, und für den Hund ist das Klickgeräusch – und nur darum geht es – zunächst ein neutraler Reiz, dass heißt, ein Reiz, der weder positiv noch negativ assoziiert wird. Damit der Hund mit dem Geräusch etwas Positives verbindet, verknüpft man das Geräusch mit Futter. Mit dem Klicker, auch Marker genannt, kann ich nun positives Verhalten durch Klicken markieren und damit die zeitliche Distanz zwischen Marker und Belohnung überbrücken. Mit dem Klicker lassen sich besonders gute Erfolge im Training erzielen, wenn es darum geht, Feinheiten im Verhalten heraus zu arbeiten, z. B. wenn eine gewünschte Position des Hundes eingeübt werden soll wie das korrekte Vorsitzen oder die Grundposition. Möchte man seinem Hund den ein oder anderen Trick beibringen, ist auch hier der Klicker zu empfehlen. Spontan gezeigtes Verhalten kann damit markiert und eingefangen werden , z. B. der spontane Blickkontakt zum Besitzer. Auch bei Übungen zur Impulskontrolle ist der Klicker sehr gut einzusetzen. Da hierbei das "Nichthandeln" des Hundes markiert wird, ist eine Unterstützung durch einen Trainer zu empfehlen. Auch bei der Ausbildung von Assistenzhunden kommt der Klicker zum Einsatz. Da der Klicker nicht sehr laut ist und vom Hund nur bis zu einer gewissen Entfernung wahrgenommen werden kann, ist er beim Training auf große Distanzen nicht geeignet. Auch bei unerwünschten Verhaltensweisen, die eine Verhaltenskorrektur notwendig werden lassen, reicht das Klickertraining nicht aus. Hier bedarf es je nach Problematik ein geeignetes Maßnahmenpaket, um eine positive Veränderung zu erreichen. Stichpunktartig noch einmal das Wichtigste: - Training in reizarmer Umgebung beginnen - die Verknüpfung "Klick-Keks" zu Beginn ca. 20 Mal am Stück wiederholen - den Klicker nicht an das Ohr des Hundes halten - der Hund sollte den Klicker nur hören nicht sehen